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Perfektion …

 

gemäss Duden: Per/fek/ti/on, die; - (Vollendung, Vollkommenheit)

Die Bedeutung ist klar – es stellt sich aber die Frage, wann etwas vollendet bzw. vollkommen ist. Stellt Perfektion einen allgemein gültigen Begriff dar oder gründet sie in der persönlichen Sichtweise des jeweiligen Betrachters?

Was ist der Massstab, an welchem Punkt wird er angesetzt und wer entscheidet darüber, wann etwas vollkommen ist? Erachten wir alle dasselbe als perfekt? Ist es nicht vielmehr so, dass für die einen etwas perfekt ist, für die anderen aber nicht?

Diese Fragen lassen sich auch auf die Kunst projizieren:

Wann ist Kunst perfekt? Und muss - ja darf Kunst überhaupt perfekt sein? Ich denke „nein“. Meiner Ansicht nach muss Kunst unvollkommen sein, denn nur so vermag sie beim Betrachter Emotionen auszulösen, ihn in seiner Seele zu berühren und seine Fantasie anzuregen. Das ist meines Erachtens Sinn und Zweck der Kunst und kann nur erreicht werden, wenn der Kunstschaffende selbst mit Geist, Herz und Seele zu Werke geht. Auf diese Weise wird er Einzigartiges erschaffen können und allein durch diese Einzigartigkeit zeichnet sich Kunst aus.

Deshalb strebe ich mit meinen Werken keine Perfektion an, sondern möchte Authentizität vermitteln - und authentisch bin ich nicht, indem ich Leinwände im Bestreben nach lieblicher Vollkommenheit mit feinen Pinselstrichen bemale, sondern indem ich Leinwände mit Acrylpaste und Spachtel regelrecht bearbeite. Folglich werden Sie unter meinen Werken fast ausschliesslich Motive aus der rauhen Natur finden: Dreidimensional anmutende Gebirge mit schroffen Felswänden und tosenden Wasserfällen, ins windgepeitschte Meer abfallende Sanddünen und Felsklippen oder steinige Rebberge sollen die Urkraft der Natur zum Ausdruck bringen – im Wissen, dass dies jeweils nur Momentaufnahmen sind und sich die Natur nicht einfangen lässt.

Demzufolge gehören vornehmlich verwittertes Holz sowie von Wasser und Bodenerosion geschliffene Steine zu meinen bevorzugten Arbeitsmaterialien - nicht zuletzt aber auch rostiges und von Menschenhand geschaffenes Alteisen in allen möglichen Formen und Ausgestaltungen. Sie mögen nun denken, dies sei ein Widerspruch zum vorgängig Ausgeführten, aber das Gegenteil ist der Fall: Es ist gerade der Rost, der zeigt, was die Natur aus nicht von ihr Erschaffenem macht. Es kümmert sie nicht, was der Mensch erschafft – über kurz oder lang nimmt sie alles für sich ein und verändert selbst nicht natürlich entstandene Materialen geduldig nach ihren Vorstellungen. Der Mensch mag denken, er habe die Natur im Griff – letzten Endes ist aber das Gegenteil der Fall.

Die Natur vertraut auf ihre eigene Kraft und dieses Urvertrauen in sich selbst, fasziniert und inspiriert mich.

Gerne lade ich Sie auf einen virtuellen Rundgang in meiner Galerie ein.